Chinesisches Yoga: Emmerich-Review von DTB-Ausbilder Dr. Langhoff Chinesisches Yoga - "Emmerich-Review": DTB-Ausbilder Dr. Langhoff erklärt hier die in ganz Deutschland verbreiteten "Qi-Erklärungsmodelle" wie Tao-Yoga und Yin-Yoga. Der promovierte Philologe stellt ihnen seinen wissenschaftlichen Ansatz gegenüber.

CHINESISCHES YOGA - EMMERICH-REVIEW

Chinesisches Yoga zielt auf den ganzen Menschen und somit reicht seine Energetik weit über traditionelle Therapien zur Ergänzung zur Schulmedizin hinaus. Yoga heißt "Vereinigung" und der Name ist Programm: Die Yoga-Praxis schafft innere Verbundenheit und Integrität. Das alternative Heilverfahren aus dem Reich der Mitte fördert Selbstheilung, Vitalität und Wohlbefinden. Doch wie genau soll man hier definieren ohne in esoterischen "Ashram-Jargon" abzugleiten? Steht hier "ein Elefant im Raum"?

Die Fachwelt ist seit langem bestrebt, eine sach- und fachgerechte Definition des Chinesischen Yoga zu formulieren. Doch bis heute gibt es keine einheitlich akzeptierte Grundlage als Referenz. Die weitverbreiteten vorwissenschaftlichen Erklärungsmodelle mit "Qi", "Prana" und "Meridianen" lehnt der DTB als unangemessene Anschauung ab. Ihre phantasievollen Narrative sagen mehr über ihre Urheber aus als über die Sache selbst.

Solche traditionellen östlichen Sehweise zielen weniger auf "WISSEN-WOLLEN" als auf "GLAUBEN-MÜSSEN". Insbesondere die an Lehrer-Ausbildung im Chinesischen Yoga Interessierten sollten die gegensätzlichen Herangehensweisen gut auseinanderhalten. Letzlich entscheidet jeder selbst, ob er Versprechungen vertraut zum Erlernen der "Bewegung des Qi" und der Ankündigung, seinen "Körper mit Qi zu ernähren".

Lehrer-Ausbildung: Der Qi-Ansatz und die DTB-Sehweise

Für Westler wird die Sachlage noch zusätzlich komplexer: Östliche Übepraktiken mit traditionellen Qi-Erklärungsmodellen enthalten typischerweise religiöse Elemente wie "Samadhi / Erleuchtung" - ständig stößt man auf Begriffe wie "Ashram", "Mönche", "Gebet", "Höchste Wahrheit", "heilig" etc. Allerdings spielen auch im DTB spirituelle Elemente eine wichtige Rolle - jedoch ohne jede "Quasi-Religiosität". Steht hier "ein Elefant im Raum"?

Ein konkretes Beispiel soll dieses Dilemma exemplarisch illustrieren - ich bin im Internet auf Chinesisches Yoga Emmerich gestoßen - und war verblüfft. Das "Haus der Familie Emmerich" ist Teil des Katholischen Bildungsforums und es ist eine staatlich anerkannte Einrichtung der Erwachsenen- und Familienbildung. "Qi-Botschaften" in ihrem Entspannungskursen mögen überraschen, weil dies wohl kaum mit dem kirchlichen Weltbild vereinbar sein dürfte. Doch solche "Folklore" ist sogar in ZPP-überprüften Ankündigungen von Krankenkassen-Angeboten oft zu finden.

Chinesisches Yoga Emmerich - die Sehweise von "GLAUBEN-MÜSSEN"

"Ziel des Chinesischen Yogas ist es, die Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen und dabei zu helfen, Blockaden und Ungleichgewichte im Körper zu lösen. Es regt den Blut- und Lymphkreislauf an. Es ist gut für die Gehirnaktivität, die Stimmung und den Hormonhaushalt. Im Mittelpunkt des Unterrichts steht die Bewegung Ihres Qi durch Meditation, Selbstmassage, das Klopfen der Meridiane, das Rotieren der Gelenke, das Kräftigen und Halten der Muskeln, das Bewusstsein für die Atmung und das Lernen sich von innen heraus zu bewegen. Den Kopf frei zu machen, und den Körper mit Qi zu ernähren. "

Zitiert nach: https://hdf-emmerich.de/

Chinesisches Yoga - die DTB-Sehweise von  "WISSEN-WOLLEN"

"Das Chinesische Yoga verbindet Körper, Geist und Seele. Die Übe-Praxis entwickelt nachhaltige Ressourcen für Gesundheit, Wohlbefinden und Lifestyle. Das Heilverfahren umfasst weit mehr als Asana und Pranayama. Eingebettet in TCM, CHAN-Meditation und DAO-Philosophie ist "Yujia" ein eigenständiger Stil mit wissenswerten Gemeinsamkeiten und Unterschieden bzgl. anderer Yoga-Formen. Kern-Elemente sind Atem-Arbeit, Körperstruktur und entspannt-fließende Bewegung. All dies fördert Selbstheilung, löst Blockaden und führt zu mehr Harmonie. Die Wirkungsweise ist evidenz-basiert und langzeit-evaluiert."

Zitiert nach Chinesisches Yoga Deutschland

Der "Blick über den Tellerrand" - Weitere Beschreibungen

Die große Bandbreite des Chinesischen Yoga läßt sich in einer Kurz-Definition ohnehin nicht ausreichend fixieren. Daher bietet der DTB hier weitere Anregungen für eine intensivere Beschäftigung mit dem Thema. Diese Yoga-Art aus dem Reich der Mitte komplex - und nicht jeder Lehrende ist willens oder in der Lage, hier den Kopf über den Tellerrand zu erheben.

Historie und Techniken

Zu den indischen Ursprüngen zählen Buddhismus (Erwachen), Yoga (Eins-Werden) und Dhyana (Meditation, Achtsamkeit). Diese wurden im Reich der Mitte von Mönchen zu einzigartiger Blüte weiterentwickelt mit der Konzeption von "Tian-Di-Ren (Himmel-Erde-Mensch)". Die Einbeziehung von TCM, Dao-Yin, Dao-Philosophie und Yin-Yang-Prinzip ließ vielfältige Synergie-Effekte entstehen.

Wirkungen, Lernziele und Charakteristik

Zugeschriebene Wirkungen betreffen neben Gelenkigkeit und Fitness auch Organe, Stoffwechsel, Kreislauf und Hormone. Somit ist diese Yoga-Praxis mehr als "chinesischer Volkssport" und auch mehr als praktische TCM-Anwendung. Unter der Oberfläche eröffnen sich dem ernsthaft Strebenden tiefere Dimensionen innerer Welten des Seins und des Erlebens, die es zu erkunden gilt.


Alternativ-Medizin: Meridiane als Energie-Kanäle?

Der wissenschaftliche DTB-Ansatz nutzt das anatomische Faszien-Erklärungsmodell und nicht das energetische Meridian-Modell. Nach östlicher Sehweise reinigt die Übe-Praxis der Asanas die Meridiane. Die Vorstellung solcher Energie-Kanäle betont das Feinstoffliche und gehört zur Traditionellen Chinesischen Medizin. Dies bildet auch die Grundlage im Qigong und Tai Chi Chuan (Taijiquan). Siehe dazu die Beschreibung des Altmeisters Yang Chengfu in seinen Kommentaren zu den Taiji-Prinzipien. Demzufolge werden durch das Training versandete Kanäle wieder frei durchgängig. Mehr dazu hier: Traditionelle Chinesische Medizin (TCM), Merdianlehre, Wandlungsphasen.

Das Chinesische Yoga hat sehr umfassende Auswirkungen u. a. auf die Transport-Systeme des Körpers. Dazu zählen der Blutkreislauf das Lymphsystem mit den Lymphgefäßen als Leitungsbahnen. Die stetigen Bewegungsfolgen des Tai Chi und Qigong lassen die Lymphknoten kontrahieren und regen den Transport der Lymphflüssigkeit an. Übungen des Chinesischen Yoga.