FAJIN-Entladung Zu den Kern-Elementen des Chinesischen Yoga
gehört auch Wushu und insbesondere das Fajin wie es im
Qigong und Tai Chi (Taijiquan) praktiziert wird. Solche
Fajin-Energetik wird in vielen anderen Yoga-Arten nicht gelehrt.
Fajin-Techniken haben im Chinesischen Yoga eine einzigartige Sonderrolle, die es in anderen Yoga-Stilarten so nicht gibt. Die peitschenden Energie-Ausbrüche des "Fajin (Qi-Anwendung)" sind ein grundlegendes Element im Wushu / Kungfu - sowohl bei Solo-Formen als auch in der Anwendung am Partner. Während viele Insider-Kenntnisse über die Jahrhunderte verloren gegangen sind, hat sich manches erhalten im Shindo Yoshin Ryu Jujutsu und seinen Nairiki-Techniken.
Im Internet findet man eine Fülle unterschiedlichster Beiträge zur Thematik der Fajin-Schnellkraft und seinen technischen Ausführungen. Oft sind die Kenntnisse über die Hintergründe zu eng-gefaßt.
Weit verbreitet ist der Nimbus von Magie, Mystik und Unbesiegbarkeit durch geheimnisvolle "Kanalisierung des Qi", die nur wenigen "Eingeweihten" zugänglich sein soll. Der DTB lehnt solche esoterischen Sehweisen als irreführend ab und möchte mit seinem wissenschaftlichen Ansatz beitragen zu mehr Transparenz und Ideologie-Freiheit.
Der DTB nutzt Forschungen zu Faszien-Transmissionslinien als wissenschaftliches Erklärungsmodell (Tensegrity-Model). Dieser DTB-Ansatz bildet die Grundlage aller ihm angeschlossenen Schulen und Organisationen. Der Kollektivbegriff "Chinesisches Yoga" verbindet Gesundheitsbildung, Meditation und Kampfkunst zu einer Einheit. Diese integrale Konzeption die viel Platz läßt für Synergien und individuelle Erfahrungen.
Die DTB-Definition lautet: Fajin als "myo-fasziale Resilienz" funktioniert nicht durch Muskelkraft sondern im Zusammenspiel mit Kollagen-Fasern ("Tensegrity-Netzwerk"). Diese springen nach einer Dehnung blitzartig und ohne Hysterese (Verzögerung, Dämpfung) in ihren vorigen Zustand zurück. Vorwissenschaftliche "Qi-Konzepte" sind unnötig und irreführend. *
Fajin ist ein Fachbegriff aus den chinesischen "Nei-Jia (Innere Kampfkunst)", der die peitschen-artige Explosion von Energie "Jin" bezeichnet. Doch diese blitzartige Kraftübertragung ist keineswegs nur ein Markenzeichen des Wushu / Kungfu: Es ist auch in anderen Kampfkünsten die Grundlage - beispielsweise im Aikido, Judo, Jujutsu und Karate. Das Training erfolgt sowohl mit Partner als auch ohne.
Es entwickelt eine umfassende Elastizität, die sämtliche Faszien-Transmissionslinien einbezieht. Das Faszien-Netzwerk ist damit in der Lage, als Einheit zu agieren - ganz im Sinne der östlichen Sehweise von "EINEM QI". So gelingt es beim Partner-Training, die Entladung perfekt bei Hautkontakt abzustoppen. In der Selbstverteidigung zielt Fajin auf die Vitalpunkte und ermöglicht so, die Energie rückstandslos in den Körper des Kontrahenten zu übertragen und ihn kampfunfähig zu machen.
In früheren Zeiten als Geheimnis gehütet und nur an Insider weitergegeben, haben diese Explosiv-Techniken heute viel von ihrer magisch anmutenden Wirkung eingebüßt. Moderne Faszien-Forschungen haben erwiesen, daß das esoterisch geprägte Erklärungsmodell von "QI" und "JIN" überholt ist und nicht mehr überzeugt; eine weitaus "anfaßbare" Erklärung liefert das "Tensegrity-Modell": Aussagekräftige und umfassende Untersuchungen zeigen, daß sich gut trainiertes gedehntes Bindegewebe wesentlich schneller bewegt als Muskeln es je könnten.
Allerdings ist für den Einsatz solcher kontrollierter Schnellkraft ein langes Training erforderlich. Die explosionsartige Entladung benötigt eine Ganzkörper-Koordination, die eine tiefgehenden Entspannung "Sung" voraussetzt. Dies wird in den chinesischen Überlieferungen beschrieben - beispielsweise in den Taiji-Prinzipien von Altmeister Yang Chengfu: "Nutze Gedankenkraft statt Muskelkraft" und "Das Innen führt das Außen".
Der Altmeister des Yang-Stil-Taijiquan bezieht sich hierbei auf die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) und beschreibt, daß dazu die Qi-Meridiane geöffnet sein müssen, um die innere Kraft optimal zu kanalisieren. Der DTB-Dachverband nutzt jedoch wissenschaftliche Erklärungsmodelle. Mehr dazu hier: Chinesisches Yoga: Traditionelle Chinesische Medizin, "Qi", "Meridiane" und geheimnisvolle Heilsbotschaften.
Fajin-Training im Lehrer-Ausbildungen des Dachverbands erfolgt Schritt für Schritt mit transparenten Kriterien für Qualitätssicherung und Zertifizierung. Einfache Aufgaben für Anfänger und komplexere Anforderungen für Fortgeschrittene bilden so eine stetige Entwicklung.
Der Fajin-Unterricht in der Lehrer-Ausbildung des DTB-Dachverbands
bildet eine eigene Sparte, die für fortgeschrittene
Tai-Chi-Qigong-Lehrende ab der Stufe "PROFI" angeboten wird. Dazu gibt
es Fajin-DVDs, die auch als USB-Stick erhältlich sind. Beginnen kann man
jederzeit, überall auch mit freien Online-Kursen. Foto: DTB-Archiv Dr.
Langhoff, Tag "Fajin-Demonstrationen: Chinesisches Yoga, Qigong, Tai
Chi, Tuishou / Push Hands".
In diesem Update berichtet DTB-Ausbilder Dr. Stephan Langhoff über seine neuen Forschungen. Sie spannen einen weiten Bogen, der Indien, China und Japan einbezieht. Seine Erkenntnisse sind übergreifender Natur und können vielfältige Synergien schaffen. Sie beziehen sich nicht nur auf chinesische und japanische Praktiken sondern eröffnen den Blick auf indische Vorläufer-Formen.
Quellen:
Takamura-ha Shindo Yoshin Ryu Jujutsu von Toby Threadgill
Takamura-ha Shindo Yoshin Ryu Jujutsu von Toby Threadgill.
Dojo-Liste Toby Threadgill Freising, Berlin, Baden, Nürnberg, München, Saarlouis.
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Die formale Definitiion lautet:
Fajin meint ein peitschenartiges gebündeltes Zurückschnellen gedehnter Kollagen-Ketten (Resilienz). Dieser elastische Katapult-Effekt ist explosiver als Muskelbewegungen. Nach einer Verformung springen gut trainierte Faszien augenblicklich in ihren früheren Zustand zurück. Auch Entspannung der myo-faszialen Ketten während des Bewegungsflusses trägt zur Effektivität bei. Zitiert nach: https://www.tai-chi-dvds.de/fajin.html.
http://www.qigong-dachverband.de/chinesisches-yoga.htm